Die Arthroskopie (Gelenkspiegelung) des oberen Sprunggelenks
Bei der Gelenkspiegelung am oberen Sprunggelenk (OSG) wird über einen kleinen Schnitt eine Kamera in das Gelenk eingeführt. Mit speziellen Instrumenten lassen sich nun unter Sicht gefahrlos verschiedene operative Maßnahmen durchführen. Beispiele hierfür sind:
- Entfernung von Narbengewebe nach Bänderrissen oder Verstauchungen (sogenanntes Impingement-Syndrom des OSG)
- Knorpeltherapieverfahren
- Entfernung freier Gelenkkörper oder entzündeter Gelenkschleimhaut (Synovialitis)
- Entfernung knöcherner Vorsprünge, die die Bewegungsfähigkeit
- arthroskopische Naht der Außenbänder
Bei Verstauchungen/ Umknickereignissen des OSG kommt es häufig zum Zerreißen eines oder mehrerer Außenbänder. In der Regel (80 % d. Fälle) heilen diese Bandschädigungen unter einer guten konservativen Therapie aus. In 20 % der Fälle kommt es jedoch zu einer unzureichende Heilung, es entsteht eine Instabilität mit Schmerzen und häufigen Umknickereignissen. In diesen Fällen besteht die Möglichkeit, über eine Gelenkspiegelung eine Raffung der Außenbänder mit Verstärkung durch ein nahe gelegenes Band (das sogenannte Retinaculum) durchzuführen.
Fehlstellungen der Großzehe (Hallux valgus)
Die große Zehe neigt bei vielen Menschen zu einer Abweichung nach Außen: der Hallux valgus. Gleichzeitig schiebt sich der erste Mittelfußknochen oberhalb der Großzehe nach innen und führt häufig zu Druckschmerzen im Schuh (Spreizfußbildung). Die Ursachen sind vielfältig, Frauen sind häufiger betroffen als Männer, angeborene und erbliche Faktoren spielen ein große Rolle.
Eine genaue Analyse der Ursache ist ein wesentlicher Baustein einer erfolgreichen Behandlung. Meist liegt eine fortschreitende Fehlstellung vor, die im Lauf des Lebens zunimmt. Eine ursächliche Behandlung ohne Operation ist oft frustran und erfolglos. Schmerzen können meist durch Tragen weiter Schuhe und abstüzenden Einlagen mit Polsterungen zumindest gelindert werden, eine Rückbildung eines Hallux valgus hierdurch oder durch Physiotherapie und Orteten läßt sich nicht bewirken.
Bei starken Fehlstellungen kommt es meist zu einer Gelenkschädigung mit Arthrosebildung. Oftmals drückt die schräge Großzehe den benachbart liegenden Kleinzeh nach oben weg, es entsteht eine Krallenzehe. Letztere kann sogar schmerzhafter sein als die eigentliche Fehlstellung der Großzehe.
Je nach Ausmaß und Ursache der Fehlstellung, sowie der Begleitpathologien läßt sich eine gezielte operative Therapie wählen, die zur Korrektur der Fehlstellung und Verschmälerung des Spreizfußes führt. Meist wird eine Kombination aus Umstellung eines oder mehrerer Knochen, Abtragung von Knochenvorsprüngen, Bandlockerungen und -raffungen durchgeführt. Dabei ist auch bei den größeren Eingriffen danach in der Regel mindesten eine teilweise Belastung des Fußes, oft auch eine volle Belastung, erlaubt. Nach der Operation wird ein Spezialschuh verordnet, der für die ersten sechs Wochen nach Operation tagsüber getragen wird.
Chronische Entzündungen des Achillessehnenansatzes (Achillodynie)
mit Verkalkungen (Tendinosis calcarea) oder Exostosen-Bildungen (sog. Haglund-Exostose). Entzündungen des Achillessehnenansatzes können sehr schmerzhaft und belastend für den betroffenen Patienten sein. In der Regel erfolgt die Therapie konservativ mit Dehnungsübungen, Kühlung, entzündungshemmenden Salben und Tabletten. Eine fokussierte „Extrakorporale Stoßwellentherapie“ und die Injektion von PRP („Platelet Rich Plasma“, sog. Eigenbluttherapie) bringen häufig eine Linderungen. Wenn diese Maßnahmen keine nachhaltige Besserung bringen, bleibt oft die einzig sinnvolle Behandlung eine Operation. Eine genaue Ursachenanalyse ist essentiell, um Erfolg in der Behandlung zu haben. So können dabei störende Exostosen und Verkalkungen entfernt, und verkürzte Achillessehnen verlängert werden. Bei kombinierten Pathologien ist oftmals eine zuklappende Kalkaneus-Osteotomie nach Kelly-Keck indiziert. Dabei wird ein Knochenkeil aus dem Fersenteil entnommen und der Spalt wieder geschlossen. Dies führt zu einem leichten Verlagern des Achillessehnenansatzes nach vorne, was eine Verlängerung und damit Entlastung des Ansatzes der Sehne erzielt.
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